Aus dem Vereinsleben
Aktuelles von den Karl-May-Festspielen
Auf der Suche nach dem Apachen-Häuptling Winnetou!
Für alle die nicht dabei sein konnten oder die Theateraufführung nochmal
erleben wollen, möchten wir euch hier das „Presseecho“ aus „Blick-aktuell“,
nebst Szenenausschnitten zum Theaterstück, mitteilen.
2022 - Karl-May-Festspiele
Theater- und Musikverein Eintracht/Müden
„Auch die engagierten Akteure der Müdener
Theatergruppe „Ha-rimm“ mussten
umständehalber eine mehrjährige
Zwangspause erdulden, bevor sie jetzt zur
Freude von drei ausverkauften Häusern, erneut
die Bungert-Bühne in Beschlag nehmen
durften. Und dies mit viel frischem Wind,
erkennbar großer Spielfreude und reichlich
Herzblut, wie das erwartungsfreudige Publikum
bereits bei der Premiere begeistert feststellen
konnte. So versprach der Titel des neuen
Theaterstücks „Karl-May-Festspiele in Miere“
bereits im Vorfeld ein kunterbuntes
Bühnenspektakel, das sich aufgrund seiner
Besetzung mit hervorragend agierenden
Darstellern in einer tollen Kulisse, absolute
Bestnoten verdiente. Das dargebotene Stück
aus der Feder von Beate Irmisch präsentierten
die Aktiven in „Miera Platt“ und liefen dabei zur
Hochform auf.
Zur Geschichte: Beim arroganten und
selbstverliebten Ortsbürgermeister Alfons
Hägele (eine Paraderolle für Harald Kron) ist
die Anfrage eines Filmproduzenten
eingegangen, der auf dem Müdener Dorfplatz
Szenen für einen Karl-May-Film drehen und
diesen überdies mit Statisten aus dem Ort
besetzen will. Dorschen Rütz, alias Sonja Loch,
erhofft sich als treu ergebene Sekretärin von
Alfons Hägele den gemeinsamen Gang zum
Traualtar mit diesem, obwohl die genervte
Büro-Emanze kein gutes Haar an ihm lässt.
Sie hat die von ihrem Chef verschlampte
Zusage der Produktionsfirma gefunden, was
auf dem Dorfplatz mit allen seinen Anwohnern
als Tratsch-Thema Nr. 1 in die Geschichte
eingeht. Da wäre Coiffeur und Paradiesvogel
Winfried Puh (herrlich tuntig - Andreas
Emmerich), der nicht nur in High-Heels über
das Parkett stöckelt, sondern auch mit einem
farbenfrohen Outfit die Fraktion „Regenbogen“
trefflich vertritt. In seinem Friseurladen ist die
junge Lotte (süß, schüchtern - Franziska
Loosen) beschäftigt, die sich heimlich in den
Dorf-Dappes Hubsi Wibbel (überzeugend
trottelig - Jochen Möntenich) verliebt hat. Der
betreibt mit Mutter Alwine Wibbel (tolldreist und
resolut - Beatrix Preuß) einen Bauernhof mit
Schweinezucht und vorgelagertem Misthaufen.
Dieser grenzt unmittelbar an den Dorfplatz und
stinkt auch zum Ärger des temperamentvollen
Pizzeria-Betreibers Eros Ratzini (perfekter
italienischer Akzent - Ulrich Möntenich)
erbärmlich gen Himmel. Seine Gattin Maria
Ratzini, alias Michaela Dehen, ist nicht auf´s
Maul gefallen und weiß ihrem „Pappagallo“
stets die passende Antwort zu geben und in
seine Schranken zu weisen. Als sich der
Regisseur des neuen Karl-May-Streifens Dieter
Wiedel (trefflich unbeholfen und weltfremd -
Hans Schmitt) und seine Hauptdarstellerin
Uschi Obergeier (Filmsternchen par excellence
- Sinah Kneip) am Set für ein Casting
anmelden, ist die Aufregung in Miere groß.
Oberste Priorität: „Der Misthaufen von Wibbels
muss weg!“ Dagegen wehrt sich Alwine Wibbel
vehement, bis sich beim Eintreffen der
Filmleute die Ereignisse überschlagen.
Ein Unfall hat den Hauptdarsteller des
Winnetou außer Gefecht gesetzt und so ist die
Crew jetzt ersatzweise auf der Suche nach
einem geeigneten Müdener Darsteller. Dies löst
unisono einen Konkurrenzkampf ungeahnten
Ausmaßes aus, denn nicht nur Coiffeur
Winfried Puh und Bürgermeister Alfons Hägele,
sondern auch Pizzabäcker Eros Ratzini und
Schweinebauer Hubsi Wibbel halten sich für
den besten Häuptling mit Federkopfschmuck.
Vor allem die drei Letztgenannten, weil sie mit
Uschi Obergeier als „Apanatschi“ eine sexy
Hauptdarstellerin direkt an ihrer Seite haben
würden. „Komm in meinen Wigwam“, weiß OB
Alfons diesbezüglich liebestoll zu intonieren.
Die Folge sind wahre Eifersuchtsdramen die
sich auf dem Miera Dorfplatz abspielen, denn
mit Alwine Wibbel greift jetzt auch ein echtes
Bauerntrampel ins Geschehen ein, da ihr der
Regisseur die Rolle von Winnetous Mutter
versprochen hat. In dem Tohuwabohu entdeckt
Filmsternchen Uschi Obergeier ihre Zuneigung
zu Wutzen-Hirt Hubsi, dem deren Umgarnung
vorzugsweise schmeichelt und auf die er sich
gerne einlässt, obwohl er eigentlich in
Friseurmädel Lotte verliebt ist. Bühnenreife
Filmszenen spielen sich zu diesem Zeitpunkt
auf dem Dorfplatz ab, als sich die
Rollenbewerber im Indianeroutfit am zuvor vom
Regisseur verteilten Script versuchen. Dabei
will Pizzeria-Eros seine Mitkonkurrenten verbal
in die ewigen Abgründe statt Jagdgründe
schicken, während der Bürgermeister sich mit
einem Anschlag auf die Verdauungsorgane der
Häuptlingsbewerber versucht.
Ranziges Öl aus der Pizzeria-Küche kommt
dabei zum Einsatz und trifft nach dem
gemeinsamen Pasta-Essen
am Set, abschließend die falschen Darsteller. In
der Folge bleibt es nicht nur beim Run auf die
begehrte Hauptrolle des Winnetou, sondern
ebenfalls um einen auf das stille Örtchen. Zuvor
zwingen Bauchkrämpfe die Konkurrenten in die
Knie, die Winnetou-Bewerber Eros gleich vor
Ort skalpieren will. Ein chaotisches Ende ist in
Miere jetzt vorprogrammiert und nimmt einen
für das Publikum überaus amüsanten Verlauf.
Wobei sich bei diesem heftig fließende
Lachtränen während der Aufführung als
willkommene Hauptakteure offenbaren.“
[Quelle: https://www.blick-
aktuell.de/Berichte/Auf-der-Suche-nach-
Apachen-Haeuptling-Winnetou-528935.html]
Foto: TE
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